Montevideo, die Historie um das deutsche Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ und der Suedwesten Uruguays

hola amigos,
nach 18-stuendiger busfahrt durch die naechtliche argentinische pampa, die wir uns mit whiskey und erlesenen rebsorten versuessten, erreichten wir am fruehen morgen des 17.11.2010 die uruguayische hauptstadt montevideo.

da das von uns priorisierte hotel ausgebucht war, checkten wir in einem gegenueberliegenden “drei sterne-hotel” ein. nach einer kurzen ruhephase waren wir uns einig, das hotel unbedingt verlassen zu muessen, da das zimmer eher einem loch glich und das toilettenbecken auch nicht nur ansatzweise dem umfang des deutschen durchschnittshintern entsprach.
die suche nach einer geeigneten herberge gestaltete sich jedoch aeusserst schwierig, da montevideo zur zeit unseres ankunftes veranstalter einer internationalen messe war.
letztlich wurden wir in einem zentral an der hauptplaza “independencia” gelegenen hotel fuendig, das wir am folgetag bezogen. waren wir bei der buchung vom zimmer noch begeistert, folgte nach dem bezug die ernuechterung. die betten erwiesen sich als reinste horrorkisten, aus denen die stahlfedern zum teil hervorschienen und da das hotel ueber einen sogenannten patio (innenhof) verfuegte, waren saemtliche geraeusche und laute aus der lobby und den umliegenenden hotelzimmern hautnah zu verfolgen, so dass die folgenden naechte nur unter der vereinleibung von chardonnay, torrontes und malbec einigermassen ertraeglich wurden.

zur schoenen seite montevideos gehoert zweifelsfrei die plaza independencia, in deren mitte das mausuleum artigas steht, ueber dem sich eine 17 meter hohe statue des freiheitskaempfers erhebt. das teatro solis, der palacio stevez, bis 1985 sitz der regierung, das luxus-hotel radisson sowie der eindrucksvolle palacio salvo, bei seiner eroeffnung im jahr 1927 mit 26 stockwerken das hoechste gebaeude des suedamerikanischen kontinents, umsaeumen die plaza.

ein weiteres highlight bietet der ausserhalb der stadt gelegene cerro montevideo, der einen herrlichen ausblick ueber die stadt und den schauplatz vom 17.12.1939 bietet, an dem der kapitaen zur see hans langsdorff das deutsche panzerschiff “admiral graf spee” drei seemeilen nach auslaufens des hafens von montevideo durch sprengsaetze sinken liess.

fuer alle fussballfans unter euch soll auch das estadio „centenario“ mit seinem einzigartigen museum, das viele erinnerungsstuecke aus den frueheren glanzzeiten des zweimaligen fussball-weltmeisters uruguay ausstellt, nicht unerwaehnt bleiben. diese, nach wie vor an den wochenenden genutzte und an europaeischen verhaeltnissen gemessen renovierungsbeduerftige spielstaette war austragungsort der ersten fussball-weltmeisterschaft im jahre 1930.

den abschluss unseres aufenthaltes in uruguay bildete eine tagestour in den suedwesten des landes. zunaechst fuhren wir ins ca. 160 kilometer westlich von montevideo gelegene nueva helvecia (neue schweiz), 1862 von einwanderern aus der schweiz gegruendet. das kleine staedtchen hat eindeutig europaeisches flair; gepflegte einfamilienhaeuser im gehobenen stil und strassennamen, wie zum beispiel “frau vogel” oder „guillermo (wilhelm) tell“.
unser eigentliches ziel war jedoch das 60 kilometer westlich von nueva helvecia gelegene colonia del sacramento, dessen barrio historico (altstadt) unter dem weltkulturerbe der UNESCO steht. der eindrucksvollste zugang zur altstadt ist der porton de campo, das rekonstruierte stadttor von 1745. die beiden hauptplaetze im historischen colonia sind die weitlaeufige plaza mayor 25 de mayo und die schattige plaza de armas. an der suedwestlichen ecke der plaza mayor 25 de mayo stehen die ruinen des convento de san francisco aus dem 17. jahrhundert, in denen der faro (leuchtturm) untergebracht ist, von dem man einen herrlichen ausblick ueber die altstadt geniesst.

zum abschluss des reiseberichts sei fuer die erlesenen gaumenfreunde unter euch erwaehnt, dass wir nach mittlerweile sieben wochen aufenthalt in argentinien und urugay, dem fast taeglichen rindfleischverzehr noch nicht ueberdruessig sind.
dieser umstand ist der professionalitaet der grillmeister zu verdanken, die das rindviech auf seinem letzten gang ueber das grillrost respekt- und wuerdevoll behandeln!

bueno, heute erreichten wir nach dreistuendiger fahrt mit der faehre ueber den rio de la plata die argentinische hauptstadt buenos aires und landeten im “circus”.
wer lust darauf hat, unser letztes abenteuer der 10-woechigen reise durch suedamerika zu verfolgen, darf sich auf den letzten eintrag in ca. sechs tagen freuen.

also, hasta la proxima

· stev · & · willi ·